Heinrich Böll

"Die verlorene Ehre der Katharina Blum. Summary"

Kapitel 1

Der Bericht enthält Neben- und Hauptquellen. Die Hauptquellen sind Vernehmungsprotokolle der Polizei, der Rechtsanwalt Dr. Hubert Blorna und der Staatsanwalt Peter Hach.

Kapitel 2

Der Bericht könnte als "fließend" empfunden werden, da Quellen und Fließen miteinander verbunden sind. Es wird vorgeschlagen, den Begriff "Zusammenführung"(Konduktion) zu verwenden.

Kapitel 3

Am Mittwoch, dem 20. Februar 1974, verlässt eine junge Frau ihre Wohnung, um an einem Tanzvergnügen teilzunehmen. Vier Tage später gesteht sie, einen Journalisten erschossen zu haben.

Kapitel 4

Adolf Schönner, ein Bildjournalist, wird im Wald erschossen gefunden. Es wird vermutet, dass er ein Opfer von Eifersucht sein könnte.

Kapitel 5

Ein Karnevalsfunktionär zeigt sich erleichtert, dass die Morde erst später bekannt wurden.

Kapitel 6

Die Zeitungen behandeln die Morde an ihren Journalisten besonders intensiv.

Kapitel 7

Die Wohnung der Blum wird gesäubert. Katharina Blum hatte in den letzten fünf Jahren viel Geld in eine Eigentumswohnung investiert.

Kapitel 8

Es werden Recherchen über Katharinas Aktivitäten in den fraglichen Tagen durchgeführt.

Kapitel 9

Katharina verbringt den Abend auf einer Party und tanzt mit einem Mann namens Ludwig Götten.

Kapitel 10

Staatsanwalt Peter Hach lässt die Telefone von Woltersheim und Blum abhören.

Bitte beachten Sie, dass aufgrund der Längenbeschränkung nicht alle Details des Textes wiedergegeben werden können.

Kapitel 11

Offenbar hat Götten von Katharinas Wohnung aus nicht telefoniert. Hach wusste nichts davon. Die Wohnung von Katharina war streng überwacht. Bis 10.30 Uhr am Donnerstagmorgen gab es weder einen Anruf noch hatte Götten die Wohnung verlassen. Beizmenne verlor die Geduld und Nerven. Mit acht schwerbewaffneten Polizeibeamten wurde die Wohnung betreten. Man durchsuchte sie, fand jedoch nur Katharina.

Sie stand entspannt und glücklich wirkend an der Küchenanrichte. Sie trank Kaffee und biss in ein mit Butter und Honig bestrichenes Weißbrot. Sie wirkte nicht überrascht, sondern gelassen, fast triumphierend. Sie trug einen grünen Baumwoll-Bademantel mit Margueritenstickerei. Sie war unbekleidet darunter. Auf die Frage nach Götten antwortete sie, dass sie nicht wisse, wann er die Wohnung verlassen habe.

Kapitel 12

Es gibt eine umstrittene Frage von Beizmenne, die mehrfach widerrufen wurde. Blorna sieht dies als den Beginn von Katharinas Verbitterung und Wut an. Beizmenne könnte diese Frage gestellt haben, möglicherweise aus Wut über Götten. Er fragte Katharina provokant, ob er sie "gefickt" habe. Sie antwortete stolz, dass sie es nicht so nennen würde. Dies könnte das Vertrauen zwischen ihnen zerstört haben.

Kapitel 13

Die Wohnung wurde gründlich durchsucht, schriftliche Unterlagen wurden beschlagnahmt. Katharina durfte sich im Badezimmer anziehen, wurde aber von bewaffneten Beamten überwacht. Sie durfte persönliche Gegenstände mitnehmen. Ihre Bücher bestanden aus Liebes- und Kriminalromanen sowie Biographien. Bei der Verhaftung wurde Katharina von Polizistenbegleitet und von Pressefotografen fotografiert.

Kapitel 14

Bei der Vernehmung wurde Katharina von Polizeibeamten und Staatsanwälten begleitet. Sie wurde nicht gefesselt. Die Vernehmung begann etwa eine halbe Stunde später. Sie wurde mehrfach fotografiert, während sie den Aufzug verließ. Sie wirkte in Verlegenheit und hatte zerwühltes Haar.

Kapitel 15

Katharina gab eine ausführliche persönliche Geschichte ab. Sie wurde in Gemmelsbroich geboren und wuchs in schwierigen Verhältnissen auf.

Sie arbeitete früh im Haushalt und hatte verschiedene Jobs. Sie heiratete Wilhelm Brettloh, verließ ihn jedoch bald aufgrund von Problemen. Sie erzählte von ihrer beruflichen Entwicklung, wie sie eine Wohnung erwarb und als Wirtschafterin arbeitete. Sie erzählte von Beziehungen zu verschiedenen Arbeitgebern und von ihrer finanziellen Situation. Sie besaß ein Auto und arbeitete auf Empfängen und Festen.

Kapitel 16

Es dauerte bis 12.30 Uhr, und nach einer Unterbrechung von einer Stunde, von 13.30 bis 17.45 Uhr, bevor dieser Teil der Vernehmung abgeschlossen war. Während der Mittagspause lehnte Katharina Blum Kaffee und Käsebrote von der Polizeiverwaltung ab. Weder die wohlwollenden Bemühungen von Frau Pletzer noch die des Assistenten Moeding konnten ihre Haltung ändern. Sie konnte das Dienstliche nicht vom Privaten trennen und sah die Notwendigkeit der Vernehmung nicht ein. Beizmenne hingegen genoss Kaffee und Brote, wirkte väterlich und bat die Blum, in ihrer Zelle zu bleiben. Die beiden Polizeibeamten, die sie bewachten, versuchten, ihr Kaffee und Brote anzubieten, aber sie lehnte ab. Sie saß auf ihrer Pritsche, rauchte und zeigte ihren Ekel gegenüber der mit Erbrochenem verschmutzten Toilette. Später erlaubte sie Frau Pletzer, ihren Puls zu fühlen. Als er sich als normal erwies, ließ sie sich dazu überreden, sich einen Sandkuchen und Tee aus einem nahegelegenen Café zu holen. Sie bestand darauf, die Rechnung selbst zu begleichen. Obwohl einer der jungen Beamten, der sie am Morgen bewacht hatte, bereit war, ihr einen auszugeben. Das Urteil der Polizeibeamten und Frau Pletzer über Katharina Blums Verhalten: humorlos.

Kapitel 17

Die Vernehmung zur Person wurde zwischen 13.30 und 17.45 Uhr fortgesetzt. Beizmenne hätte sie kürzer gehabt, aber Katharina Blum bestand auf Ausführlichkeit. Die beiden Staatsanwälte gewährten ihr dies aufgrund des gelieferten Hintergrunds. Schließlich stimmte auch Beizmenne der ausführlichen Vernehmung zu.

Gegen 17.45 Uhr entstand die Frage, ob die Vernehmung fortgesetzt

oder unterbrochen werden sollte. Die Blum hatte gegen 17.00 Uhr Tee und ein Schinkenbrötchen akzeptiert und war einverstanden, die Vernehmung fortzusetzen, da Beizmenne versprach, sie nach Abschluss freizulassen. Ihr Verhältnis zu Frau Woltersheim wurde thematisiert. Katharina Blum erklärte, Frau Woltersheim sei ihre Patentante und habe sich um sie gekümmert. Frau Woltersheimsei eine entfernte Kusine ihrer Mutter und habe sofort Kontakt aufgenommen, als sie in die Stadt zog.

Kapitel 18

Die Dauer der Vernehmungen wurde durch Katharina Blums Pedanterie erklärt. Sie kontrollierte jede Formulierung und ließ sich jeden Satz vorlesen, wie er ins Protokoll aufgenommen wurde. Es gab Kontroversen um die Begriffe "Zärtlichkeiten" und "Zudringlichkeiten". Katharina argumentierte, dass Zärtlichkeiten beiderseitig seien, während Zudringlichkeiten einseitige Handlungen seien. Ähnliche Kontroversen gab es um das Wort "gütig", das sie gegenüber dem Ehepaar Blorna verwendete. Sie bestand auf dem Begriff "gütig", nicht "nett zu mir".

Kapitel 19

Die Hausbewohner wurden vernommen. Die meisten wussten wenig über Katharina Blum. Sie hatten sie gelegentlich im Aufzug getroffen und gegrüßt. Einige hielten sie für eine Chefsekretärin oder Abteilungsleiterin. Von den Bewohnern im achten Stock konnten nur zwei Näheres mitteilen. Frau Schmill, Inhaberin eines Frisiersalons, behauptete, Katharina habe regelmäßigen Herrenbesuch von einem etwa vierzigjährigen Mann gehabt. Herr Ruhwiedel, pensionierter Beamter, nannte den Besucher einen jungen Schlacks. Katharina wurde mit diesen Aussagen konfrontiert und gefragt, ob diese Herren derjenige seien, der sie manchmal nach Hause gebracht hatte. Sie fragte zurück, ob es verboten sei, Herrenbesuch zu empfangen. Als Beizmenne die Dauer ihrer Bekanntschaft mit Götten erwähnte, war sie verblüfft und konnte kaum überzeugend antworten. Sie verweigerte die Aussage über den Herrenbesuch und bestand darauf, in eine Zelle oder nach Hause gebracht zu werden.

Kapitel 20

Moeding, Beizmennes Assistent, fuhr Katharina nach Hause. Er war über ihren Zustand besorgt. Während der Fahrt machte er scherzhafte Bemerkungen über ein Treffen zum Trinken und Tanzen. Sie zeigte Humor, trotz ihres Zustands. Später vor ihrem Haus bedankte sie sich sarkastisch für sein Angebot, sie habe bereits genug Herrenbesuch. Moeding versuchte, Beizmenne zu überzeugen, Katharina inhaftieren zu lassen. Er hatte Ang

st, dass sie sich etwas antun könnte. Er fand Gefallen an ihr, glaubte aber nicht an Beizmennes Verschwörungstheorie. Er gab ihr den Rat, nicht ans Telefon zu gehen und keine Zeitung aufzuschlagen. Beizmenne fragte ihn, ob er verliebt sei.

Kapitel 21

Gegen 15.30 Uhr desselben Tages(Donnerstag, 21. Februar 1974) schnallte Blorna in seinem Urlaubsort erstmals Skier an und wollte zu einer längeren Wanderung aufbrechen. Dieser Moment markierte das Ende seines erwarteten Urlaubs. Er hatte einen angenehmen Abendspaziergang am Vorabend mit Trude durch den Schnee genossen und die erste Nacht im Urlaub entspannt verbracht. Als er jedoch gerade loswandern wollte, trat ein Mann von der ZEITUNG auf ihn zu und sprach ihn unvorbereitet auf Katharina an. Er fragte Blorna, ob er glaube, dass Katharina zu einem Verbrechenfähig sei. Blorna war überrascht und verwirrt, gab an, Anwalt zu sein und zu wissen, wer zu solchen Dingen fähig ist. Er erfuhr, dass Katharina von der Polizei vernommen wurde, weil ein gesuchter Bandit bei ihr übernachtet hatte. Blorna plante zunächst, zu Katharina zu fliegen und ihr beizustehen, aber der ZEITUNGS-Mann überzeugte ihn, dass die Situation nicht so schlimm sei. Blorna äußerte vorsichtig einige Charaktereigenschaften von Katharina, wurde aber vom ZEITUNGS-Mann dafür kritisiert, dass er nicht mehr preisgab.

Kapitel 22

Am nächsten Morgen, während des Frühstücks, hielt Trude die Zeitung

hoch, auf der Katharina auf der Titelseite abgebildet war. Es wurde berichtet, dass Katharina in die Flucht des gesuchten Banditen Ludwig Götten verwickelt war. Blorna las, wie die Zeitung seine Aussagen über Katharina in negativer Weise interpretierte und beleuchtete die Hintergründe von Katharinas Vergangenheit. Er erfuhr von Aussagen des Pfarrers von Gemmelbroich, des ehemaligen Ehemanns von Katharina, Wilhelm Brettloh, und anderen Personen, die Zweifel an Katharinas Charakter aufwarfen. Die Zeitung spekulierte über ihre Verbindung zu Verbrechen, fragte sich, wie sie zu einem teuren Eigentumswohnung gekommen sei, und beschuldigte sie der Beteiligung an Bankrauben. Blorna fühlte sich hilflos angesichts der negativen Berichterstattung und beschloss schließlich, nach Hause zu fahren, um Katharina beizustehen. Am Flughafen reflektierte er über die Ereignisse und erinnerte sich daran, wie er und Trude Katharina geholfen hatten, ihre finanzielle Situation zu verbessern und ihr Leben zu stabilisieren.

Kapitel 23

Am Samstagmorgen, als sie in der Stadt ankamen, sah Blorna erneut die Zeitung mit Katharina auf der Titelseite. Trude kaufte die Zeitung, und sie lasen über Katharinas Verhör und die Spekulationen über ihre Verwicklung in die Verbrechen von Ludwig Götten. Auf dem Weg nach Hause traf Blorna einen Taxifahrer, der ihn erkannte und ihn auf die Berichterstattung ansprach. Zu Hause angekommen, entdeckten sie Telegramme von Lüding und Alois Sträubleder, die beide enttäuscht und besorgt waren, dass sie keinen Kontakt zu Katharina bekommen konnten. Blorna las auch weiter in der Zeitung und fand Berichte über Katharinas Charakter und Vergangenheit, darunter Aussagen von verschiedenen Personen, die Zweifel an ihr äußerten. Trude und Blorna diskutierten ihre Sorgen um Katharina und die möglichen Konsequenzen ihrer Verwicklung in die Geschehnisse.

Schließlich wurde Blorna bewusst, wie Katharina von der Öffentlichkeit und den Medien verurteilt wurde, und er fühlte sich machtlos und besorgt über ihre Zukunft.

Kapitel 24

Hier muss eine Art Rückstau vorgenommen werden, etwas, das man

im Film und in der Literatur Rückblende nennt: vom Samstagmorgen, an dem das Ehepaar Blorna zerknittert und ziemlichverzweifelt aus dem Urlaub zurückkam, auf den Freitagmorgen, an dem Katharina erneut zum Verhör aufs Präsidium geholt wurde, diesmal durch Frau Pletzer und einen älteren Beamten, der nur leicht bewaffnet war, und nicht aus ihrer eigenen Wohnung wurde sie geholt, sondern aus der Wohnung der Frau Woltersheim, zu der Katharina morgens "gegen fünf Uhr, diesmal mit ihrem Auto, gefahren war. Die Beamtin machte kein Hehl daraus, dass ihr bekannt war, sie würde Katharina nicht zu Hause, sondern bei der Woltersheim finden.

Gerechterweise sollte man nicht vergessen, die Opfer und Strapazen des Ehepaars Blorna noch einmal ins Gedächtnis zu rufen: Abbruch des Urlaubs, Taxifahrt zum Flugplatz in 1. Warten im Nebel. Taxi zum Bahnhof. Zug nach Frankfurt, dann aber Umsteigen in München. Im Schlafwagen elend "geschüttelt und am frühen Morgen, soeben zu Hause angekommen, schon mit der ZEI-TUNG konfrontiert! Später - zu spät natürlich - bereute Blorna, dass er nicht statt Katharina, von der er ja durch den ZEITUNGS-Kerl wußte, dass sie vernommen wurde, Hach angerufen hatte.)

Was allen, die an der zweiten Vernehmung von Katharina am Freitag teilnahmen - wiederum Moeding, die Pletzer. die Staatsanwälte Dr. Korten und Hach, die Protokollführerin Anna Lockster, die die sprachliche Sensibilität der Blum als lästig empfand und als "affig" bezeichnete -, was allen auffiel, war Kommissar Beizmennes geradezu strahlende Laune. Er betrat händereibend den Verhandlungsraum, behandelte Katharina geradezu zuvorkommend, entschuldigte sich für "gewisse Grobheiten", die nicht seinem Amt, sondern seiner Person entsprächen, er sei nun einmal ein etwas ungeschliffener Kerl, und nahm zunächst die inzwischen erstellte Liste der beschlagnahmten Gegenstände vor; es handelte sich um:

1

Ein kleines, abgenutztes grünes Notizbuch, das ausschließlich Telefonnummern enthielt, die inzwischen überprüft worden waren und keinerlei Verfänglichkeiten ergeben hatten. Offenbar benutzte Katharina dieses Notizbuch schon seit fast zehn Jahren. Ein Schriftsachverständiger, der nach schriftlichen Spuren von Götten

gesucht hatte(Götten war u. a. Bundeswehrdeserteur und hatte in einem Büro gearbeitet, also viele handschriftliche Spuren hinterlassen), hatte die Entwicklung ihrer Handschrift als geradezu schulbeispielhaft bezeichnet. Das sechzehnjährige Mädchen, das die Telefonnummer des Metzgers Gerbers notiert hatte, die Siebzehnjährige, die die Nummer des Arztes Dr. Kluthen, die Zwanzigjährige bei Dr. Fehnern - und später die Nummern und Adressen von Traiteuren, Restaurateuren, Kollegen.

2

Kontoauszüge der Sparkasse, auf denen jede Um- oder Abbuchung durch handschriftliche Randnotizen der Blum genau identifiziert waren. Einzahlungen, Abbuchungen - alles korrekt und keine der bewegten Summen verdächtig. Dasselbe traf auf ihre Buchführung zu und auf Notizen und Mitteilungen, die ineinem kleinen Hefter enthalten waren, wo sie den Stand ihrer Verpflichtungen gegenüber der Firma "Haftex" gebucht hatte, von der sie ihre Eigentumswohnung in "Elegant am Strom wohnen" erworben hatte. Auch ihre Steuererklärungen, Steuerbescheide, Steuerzahlungen waren genauestens geprüft und durch einen Bilanzfachmann durchgesehen worden, der nirgendwo eine "versteckte größere Summe" hatte ausfindig machen können. Beizmenne hatte Wert darauf gelegt, ihre finanziellen Transaktionen besonders im Zeitraum der letzten zwei Jahre, die er scherzhaft als "Herrenbesuchszeit" bezeichnete, zu prüfen. Nichts.

Es ergab sich immerhin, dass Katharina Blum ihrem Bruder Kurt, der zur Zeit wegen Einbruchdiebstahls einsaß, gelegentlich kleinere Summen zwischen 15 und 30 DM zur Aufbesserung seines Taschengeldes überwies. Kirchensteuer zahlte die Blum nicht. Sie war, wie aus ihren Finanzakten ersichtlich, schon als Neunzehnjährige im Jahre 1966 aus der kath. Kirche ausgetreten.

3

Ein weiteres kleines Notizbuch mit verschiedenen Eintragungen, hauptsächlich rechnerischer Art, enthielt vier Rubriken: eine für den Haushalt Blorna mit Ab- und Zusammenrechnungen über Lebensmitteleinkäufe und Auslagen für Putzmittel, Reinigungsanstalten, Wäschereien. Dabei wurde festgestellt, dass Katharina die Wäsche

eigenhändig bügelte.

Die zweite für den Haushalt Hiepertz mit entsprechenden Angaben und Berechnungen.

Kapitel 25

Gewisse Stauungen, die man auch Spannungen nennen kann, sind ja unvermeidlich, weil nicht alle Quellen mit einem Griff und auf einmal um- und abgelenkt werden können, so dass das trockengelegte Gelände sofort sichtbar wird. Unnötige Spannungen aber sollen vermieden werden, und es soll hier erklärt werden, warum an diesem Freitagmorgen sowohl Beizmenne wie Katharina so milde, fast weich oder gar zahm waren, Katharina sogar ängstlich oder eingeschüchtert...

Kapitel 26

Damit keine Missverständnisse J./ entstehen. muss auch festgestellt werden, dass sowohl Else Woltersheim wie Blorna natürlich wussten, dass Katharina sich regelrecht strafbar gemacht hatte, indem sie Götten...

Kapitel 27

Die Vernehmung von Katharina Blum konnte damit als abgeschlossen gelten, sie musste sich nur bereithalten, um möglicherweise mit den Aussagen der übrigen Teilnehmer an der Woltersheimschen Tanzparty...

Kapitel 28

Um zu klären, wie Götten zum Hausball der Frau Woltersheim hatte kommen können, wurde zuerst Frau Woltersheim selbst vernommen. Es wurde von Anfang an deutlich, dass sie dem vernehmenden Gremium feindseliger gegenüberstand als die Blum. Sie gab an, 44 Jahre alt, unverheiratet und Wirtschafterin von Beruf zu sein. Sie äußerte ihre Empörung über die Behandlung von Katharina Blum durch die ZEITUNG und darüber, dass Details aus der Vernehmung an die Presse gelangen.

Sie betonte, dass Katharinas Rolle untersucht werden müsse, aber die Zerstörung von Katharinas Leben sei bedenklich. Sie kannte Katharina seit deren Geburt und beobachtete ihre Verstörtheit seit gestern. Sie sorgte sich um Katharina, dienicht mehr an ihrer Wohnung interessiert schien.

Frau Woltersheim berichtete über das Erscheinen Göttens und des als Scheich verkleideten Karl auf der Party. Sie kannte Karl nicht persönlich und konnte keine Verabredung mit Götten bestätigen. Auf die Frage nach Katharinas "merkwürdigen Autofahrten" konnte sie keine Antwort geben. Sie betonte Katharinas gute Entwicklung nach der Ehe und ihre berufliche Qualifikation. Frau Woltersheim wurde belehrt, dass nicht die Aufgabe der Polizei sei, Formen des Journalismus strafrechtlich zu verfolgen.

Kapitel 29

Die Verkäuferin Hertha Scheumel wurde vernommen, da sie Götten zur Party mitgebracht hatte. Sie stammte aus derselben Gegend wie Frau Woltersheim und Katharina. Sie erzählte, wie sie Götten im Café Polkt kennengelernt hatte, als er sie zum Tanz aufforderte. Später lud sie ihn zur Party bei Frau Woltersheim ein. Sie kannte Katharina und hatte ihr erzählt, dass sie ins Café Polkt gehen würden, um jemanden kennenzulernen.

Kapitel 30

Die Freundin Claudia Stenn bestätigte die Aussage von Hertha Scheumel. Sie tanzte ebenfalls mit dem als Scheich verkleideten Karl und erzählte von Katharinas überraschender Vertrautheit mit Götten auf der Party. Ein unwesentlicher Widerspruch ergab sich bezüglich der Anzahl der Tänze mit Karl.

Kapitel 31

Drei weitere Teilnehmer des Hausballs wurden vernommen: Konrad Beiters, ein Textilkaufmann, 56 Jahre alt, ein Freund von Frau Woltersheim, sowie das Ehepaar Hedwig und Georg Plotten, 36 bzw. 42

Jahre alt, beide Verwaltungsangestellte. Alle drei beschrieben den Verlauf des Abends übereinstimmend: Das Eintreffen von Katharina Blum, Hertha Scheumeis Ankunft mit Ludwig Götten und Claudia Sterm mit dem als Scheich verkleideten Karl. Ansonsten sei es ein netter Abend gewesen, mit Tanzen und Plaudern. Die beiden Staatsanwälte diskutierten über die Bedeutung von "Karl" und seiner undurchsichtigen Rolle.

Kapitel 32

Katharina Blum wurde erneut vernommen und bestätigte das Telefonat mit Hertha Scheumel. Sie bestritt jedoch weiterhin, dass es eine Verabredung zwischen ihr und Götten gegeben habe. Dr. Korten legte ihr nahe, zuzugeben, dass Götten sie nach dem Telefonat angerufen habe und sie auf subtile Weise ihn ins Café Polkt geschickt habe, um unauffällig mit Hertha zusammenzutreffen. Katharina Blum lehnte dies ab und wurde schließlich entlassen.

Kapitel 33

Die Teilnehmer des Hausballs beschrieben den Abend übereinstimmend. Katharina Blum bat Else Woltersheim und Konrad Beiters, sie in ihre Wohnung zu begleiten. Sie erzählte von einem bedrohlichen Anruf nach ihrem Gespräch mit Götten, bei dem ein Mann gemeine Dinge geflüstert habe. Später warnte sie vor dem Telefon und schilderte unangenehme Begegnungen in ihrem Wohnblock.

Kapitel 34

Trotz aller Bemühungen, Briefe und Drucksachen abzufangen, entdeckte Katharina Blum eine Menge Post in ihrem Briefkasten. Ein Brief voneinem "Intim-Versandhaus" bot ihr Sex-Artikel an. Sie öffnete die anderen Briefe, die sexuelle Offerten, politische Beleidigungen, religiöse Ermahnungen und Drohungen enthielten. Else W. fand zudem einen unter die Tür geschobenen Zettel von einem Nachbarn, der sie vor der Nutzung des "Zärtlichkeitskatalogs" warnte und behauptete, sie zwinge ihn zu ihrem Glück.

Hinweis: Die Texte wurden ausführlich zusammengefasst und übersetzt, wobei nur Informationen aus dem gegebenen Text verwendet wurden.

Kapitel 35

Erstaunlich war, dass weder Frau Woltersheim noch Konrad Beiters überrascht waren, als sie beobachteten, wie Katharina an die Hausbar ging und Flaschen Sherry, Whisky, Rotwein sowie Kirschsirup nahm und gegen die Wände warf, wo sie zerbrachen und verschütteten. Sie wiederholte dies in der Küche mit Tomatenketchup, Salatsauce, Essig und Worcestersauce sowie im Badezimmer mit Cremes, Puder und Badeingredienzen. Sie tat dasselbe in ihrem Schlafzimmer mit Kölnisch Wasser.

Kapitel 36

Es gab viele Theorien über den Zeitpunkt, zu dem Katharina Mordgedanken hegte und beschloss, sie auszuführen. Einige glauben, dass der erste Artikel in der ZEITUNG am Donnerstag genügte, andere denken, der Freitag sei entscheidend gewesen, wegen der anonymen Anrufe, der anonymen Post und der Berichterstattung in der ZEITUNG. Doch solche Spekulationen seien überflüssig, denn sie hat den Mord geplant und ausgeführt.

Kapitel 37

Der Freitagabend und die Nacht von Freitag auf Samstag bei Frau Woltersheim verliefen überraschend friedlich. Konrad Beiters versuchte vergeblich, Katharina zum Tanzen zu bewegen, und konnte sie nicht von der ZEITUNG und der anonymen Post ablenken. Trotz allem negativen Geschehen versuchte Katharina, die positiven Aspekte zu sehen, wie die Sicherheit von Götten, finanzielle Stabilität und die bevorstehende Karnevalszeit. Katharina erwähnte auch den "eitlen Fatzke" und seine Bedrohung. In praktischen Angelegenheiten wie einer neuen Wohnung wichen ihre Gedanken jedoch aus.

Katharina bat um ein Bettuch von Else Woltersheim, um sich als

Beduinenfrau zu verkleiden und loszuziehen. Das Leben gehe weiter, und Katharina sah die positiven Seiten. Sie schlief schließlich ein, erwachte wieder, und das Bild war friedlich: Eine schlafende Katharina, während Frau Woltersheim und Konrad Beiters vorsichtig um sie herumgingen. Das Telefon klingelte gegen zweieinhalb Uhr morgens, aber als Beiters abnahm, wurde sofort aufgelegt. Trotzdem wurde das Vertrauen der Zeitung missbraucht, als Katharina heimlich eine Zeitung aus einem Kasten nahm.

Kapitel 38

Der Samstagmorgen bei den Blornas war ungemütlich, geprägt von einer schlaflosen Nacht im Schlafwagen, den Belastungen durch die Zeitungsberichterstattung sowie vorwurfsvollen Telegrammen von Freunden und Geschäftspartnern. Auch der Anruf bei Hachs, der zu früh und dann wieder zu spät getätigt wurde, trug zur Unbehaglichkeit bei. Hachs teilte mit, dass Katharinas Vernehmung abgeschlossensei und ihre Lage unklar sei. Er bat um weitere Gespräche mündlich, nicht telefonisch. Blorna empfand die Bitte nach einem persönlichen Treffen als unangemessen und fühlte sich unwohl. Doch Hachs verwies darauf, dass er sich schon seit 24 Jahren kenne und die ersten Minuten schlechter Laune nicht überbewertet werden sollten.

Kapitel 39

Die Atmosphäre war angespannt, da Katharinas ordnende Hand fehlte und Chaos in der Wohnung auszubrechen schien. Trude wies darauf hin, dass Katharina möglicherweise einem gewissen "Herrenbesuch" einen Fluchtweg gezeigt habe. Trude prophezeite Konflikte, Ärger und möglicherweise das Ende einer alten Freundschaft. Sie enthüllte, dass Katharina fasziniert von einem Plan der Gebäudeanlagen war, den sie im Schlafzimmer hatte. Dieser Plan könnte dem vermeintlichen Herrenbesuch geholfen haben, unbemerkt in die Wohnung einzutreten und wieder zu verschwinden. Trude betonte, dass Katharina sich in dessen Gesellschaft fröhlich und leicht fühlte, was Blorna zu bestätigen hatte. Trude warnte jedoch vor möglichen Konflikten mit Katharina und betonte, dass sie deren Unschuld respektieren müssten. Als Trude den "Herrenbesuch" ankündigte, wurde die Unterhaltung unterbrochen, und

es stellte sich heraus, dass dieser gerade vorgefahren war.

Alois Sträubleder, der Herrenbesuch, kam in einem auffälligen Mietwagen an. Die Spannungen zwischen Trude und Sträubleder waren spürbar. Blorna führte Sträubleder in sein Arbeitszimmer, während Trude beauftragt wurde, Katharina ausfindig zu machen.

Kapitel 40

Warum erscheint einem plötzlich das eigene Arbeitszimmer so abstoßend, fast chaotisch und schmutzig, obwohl kein Staubkorn zu finden ist und alles an seinem Platz ist? Warum wirken die roten Ledersessel, in denen bereits erfolgreiche Geschäfte abgeschlossen und vertrauliche Gespräche geführt wurden, plötzlich so abstoßend? Sogar die Bücherregale sind unangenehm und das signierte Chagall-Gemälde an der Wand erscheint verdächtig, als wäre es gefälscht. Aschenbecher, Feuerzeug, Whiskyflasche - warum hat man gegen diese harmlosen, wenn auch teuren Gegenstände plötzlich etwas? Warum wird ein ungemütlicher Tag nach einer unruhigen Nacht so unerträglich und die Spannungen zwischen alten Freunden so intensiv, dass es fast Funken schlägt? Warum wirken die gelb gestrichenen Wände mit moderner Grafik so fremd? Alois Sträubleder sagte: "Ich bin eigentlich nur hier, um dir zu sagen, dass ich deine Hilfe in dieser Angelegenheit nicht mehr brauche. Du hast wieder einmal die Nerven verloren, als du auf dem Flugplatz im Nebel warst." Blorna konnte nicht rechtzeitig ankommen, weil der entscheidende Teil der Vernehmung bereits abgeschlossen war und nichts mehr zu ändern war. Sträubleder erklärt, dass er Blornas Hilfe nicht mehr braucht, um die Öffentlichkeit von seinen Verbindungen zu einer bestimmten Person zu trennen.

Kapitel 41

Bevor die letzten Ablenkungsmanöver gestartetwerden, ist eine technische Zwischenbemerkung notwendig. Die Geschichte ist überladen mit Handlungen und Ereignissen, die nicht miteinander synchronisiert werden können. Es gibt zu viele Charaktere und Ereignisse, die den Fluss der Geschichte stören. Die Geschichte ist handlungsstark, aber nicht in einer konsequenten Art und Weise. Viele Fragen bleiben unbeantwortet und das Geschehen ist zu undurchsichtig. Es wird darauf hingewiesen,

dass es im Hintergrund viele Geschehnisse gibt, von denen wir nichts wissen. Die Geschichte kritisiert, wie Menschen in ihren Handlungen und Kommunikationen miteinander interagieren, insbesondere in Bezug auf Abhörmaßnahmen und die daraus resultierenden Unsicherheiten und Missverständnisse. Die Tonbandaufnahmen und die Informationen, die daraus gewonnen werden, sind nicht immer zuverlässig oder vollständig.

Kapitel 42

Nun kehrt man reumütig in den Vordergrund zurück, begibt sich wieder an die unvermeidliche Kanalarbeit und muss schon wieder mit einer Erklärung beginnen! Es war hier versprochen worden, dass kein Blut mehr fließen sollte, und es wird Wert darauf gelegt, festzustellen, dass mit dem Tod der Frau Blum, Katharinas Mutter, dieses Versprechen nicht gerade gebrochen wird. Es handelt sich ja nicht um eine Bluttat, wenn auch nicht um einen ganz normalen Sterbefall. Der Tod der Frau Blum wurde zwar gewaltsam herbeigeführt, aber unbeabsichtigt gewaltsam. Jedenfalls - das muss festgehalten werden - hatte der Todesherbeiführer weder mörderische noch totschlägerische, nicht einmal körperverletzende Absichten. Es handelt sich, wie nicht nur nachgewiesen, sondern sogar von jenem zugegeben wurde, um eben jenen Tötges, der selbst allerdings ein blutiges, beabsichtigt gewaltsames Ende fand. Tötges hatte schon am Donnerstag in Gemmelsbroich nach der Adresse von Frau Blum geforscht, diese auch erfahren, aber vergebens versucht, zu ihr ins Krankenhaus vorzudringen. Er war vom Pförtner. von der Stationsschwester Edelgard und vom leitenden Arzt Dr. Heinen darauf aufmerksam gemacht worden, dass Frau Blum nach einer schweren, aber erfolgreichen Krebsoperation sehr ruhebedürftig sei; dass ihre(Genesung geradezu davon abhängig sei, dass sie keinerlei Aufregungen ausgesetzt werde, und ein Interview nicht in Frage käme. Den Hinweis, Frau Blum sei durch die Verbindung ihrer Tochter zu Götten ebenfalls "Person der Zeitgeschichte", konterte der Arzt mit dem Hinweis, auch Personen der Zeitgeschichte seien für ihn zunächst Patienten. Nun hatte Tötges während dieser Gespräche festgestellt, dass im Hause Anstreicher wirkten, und sich später Kollegen gegenüber geradezu damit gebrüstet, dass es ihm durch Anwendung des "simpelsten aller Tricks, nämlich des Handwerkertricks" - indem er sich einen Kittel, einen Farbtopf und einen Pinsel besorgte -, gelungen

sei, am Freitagmorgen dennoch zu Frau Blum vorzudringen, denn nichts sei soergiebig wie Mütter, auch kranke; er habe Frau Blum mit den Fakten konfrontiert, sei nicht ganz sicher, ob sie das alles kapiert habe, denn Götten sei ihr offenbar kein Begriff gewesen, und sie habe gesagt: "Warum musste das so enden, warum musste das so kommen?", woraus er in der ZEITUNG machte: "So musste es ja kommen, so musste es ja enden". Die kleine Veränderung der Aussage von Frau Blum erklärte er damit, dass er als Reporter darauf eingestellt und gewohnt sei, "einfachen Menschen Artikulationshilfe zu geben".

Kapitel 43

Es war nicht einmal mit Gewissheit zu ermitteln, ob Tötges tatsächlich bis zu Frau Blum durchgedrungen war oder ob er, um die in der ZEITUNG zitierten Sätze von Katharinas Mutter als Ergebnis eines Interviews ausgeben zu können, seinen Besuch erlogen bzw. erfunden hatte, um seine journalistische Cleverness oder Tüchtigkeit zu beweisen und nebenher etwas anzugeben. Dr. Heinen, Schwester Edelgard" eine spanische Krankenschwester namens Huelva, eine portugiesische Putzfrau namens Puelco - alle halten es für ausgeschlossen, dass "dieser Kerl tatsächlich die Frechheit besessen haben könnte, das zu tun"(Dr. Heinen). Nun ist zweifellos nicht nur der wenn auch möglicherweise erfundene, aber zugegebene Besuch bei Katharinas Mutter ganz gewiss ausschlaggebend gewesen, und es fragt sich natürlich, ob das Krankenhauspersonal einfach leugnet, was nicht sein durfte, oder Totges, um die Zitate von Katharinas Mutter als wörtlich zu decken, den Besuch bei ihr erfand. Hier soll absolute Gerechtigkeit walten. Es gilt als erwiesen, dass Katharina sich ihr Kostüm schneiderte, um in eben jener Kneipe, aus der der unglückselige Schöner "mit einer Bumme abgehauen" war, Recherchen anzustellen, nachdem sie das Interview mit Tötges bereits verabredet hatte und nachdem die SONNTAGSZEITUNG einen weiteren Bericht von Tötges publiziert hatte. Man muss also abwarten. Sicher ist, nachgewiesen, belegt geradezu, dass Dr. Heinen überrascht war vom plötzlichen Tod seiner Patientin Maria Blum, und dass er "unvorhergesehene Einwirkungen wenn nicht nachweisen, so doch auch nicht ausschließen kann". Unschuldige Anstreicher sollen hier keinesfalls verantwortlich gemacht werden. Die Ehre des deutschen Handwerks darf nicht befleckt werden: weder

Schwester Edelgard noch die ausländischen Damen Huelva und Puelco können dafür garantieren, dass alle Anstreicher - es waren vier von der Firma Merkens aus Kuir - wirklich Anstreicher waren, und da die vier an verschiedenen Stellen arbeiteten, kann niemand wirklich wissen, ob da nicht einer, mit Kittel, Farbtopf und Pinsel ausgestattet, sich eingeschlichen hat. Fest steht: Tötges hat behauptet(von zugegeben kann nicht gesprochen, werden, da sein Besuch nicht wirklich nachweisbar ist),bei Maria Blum gewesen zu sein und sie interviewt zu haben, und diese Behauptung ist Katharina bekannt geworden. Herr Merkens hat auch zugegeben, dass natürlich nicht immer alle vier Anstreicher gleichzeitig anwesend waren und dass, wenn jemand sich hätte einschleichen wollen, das eine Kleinigkeit gewesen. wäre. Dr. Heinen hat später gesagt, er würde die ZEITUNG auf das veröffentlichte Zitat von Katharinas Mutter hin anzeigen, einen Skandal hervorrufen, denn das sei, wenn wahr, ungeheuerlich - aber seine Drohung blieb so wenig ausgeführt wie das "In-die-Fresse-hauen", das Blorna Sträubleder angedroht hatte.

Kapitel 44

Am Samstag, den 23. Februar 1974, trafen sich gegen Mittag im Café Kloog in Kuir die Blornas, Frau Woltersheim, Konrad Beiters und Katharina. Sie wurden von Erwin Kloog, dem Café-Besitzer, in seinem privaten Wohnzimmer empfangen. Blorna telefonierte mit Hach und sagte das geplante Treffen im Museum ab, da Katharinas Mutter unerwartet gestorben war. Hach äußerte sein Beileid und versicherte, dass aus den Vernehmungen von Götten nichts Belastendes für Katharina hervorgegangen sei. Katharina besuchte ihre Mutter in der Leichenkammer des Krankenhauses und verließ das Krankenhaus gefasst, vergaß aber nicht, ihren im Gefängnis sitzenden Bruder Kurt über den Tod ihrer Mutter zu informieren.

Kapitel 45

An diesem Samstagnachmittag und -abend verbrachten sie eine relativ angenehme Zeit zusammen. Die Vernehmungen von Katharina waren abgeschlossen, ihre Mutter war gestorben, und die Beerdigungsformalitäten waren eingeleitet. Sie fuhren zu den Blornas,

wo sie den Rest des Abends verbrachten. Dort entspannten sie sich und genossen die Zeit, obwohl die Umstände immer noch belastend waren. Katharina sprach offen über ihr Verhältnis zu Sträubleder und wie er sie bedrängt hatte. Sie fand es widerlich, wie er sich in ihr Leben gedrängt hatte, und empfand eine gewisse Erleichterung, dass er verhaftet worden war. Sie fand auch Trost in den aufmunternden Worten von Erwin Kloog, dem Café-Besitzer.

Kapitel 46

Katharina verbrachte den Rest des Abends ruhig. Sie probierte ihr Kostüm an, verstärkte einige Nähte und entschloss sich, anstelle eines Schleiers ein weißes Taschentuch zu verwenden. Man hörte noch ein wenig Radio miteinander, aß ein wenig Gebäck und begab sich dann zur Ruhe. Beiters, indem er zum erstenmal offen mit Frau Woltersheim in deren Schlafzimmer ging, Katharina, indem sie es sich auf der Couch bequem machte.

Kapitel 47

Am Sonntagmorgen hatten Else Woltersheim und Konrad Beiters das Frühstück bereits vorbereitet, und Katharina saß am Wohnzimmertisch und las die SONNTAGSZEITUNG. Die Titelseite zeigte diesmal ein Bild von Ludwig Götten mit der Überschrift "Der zärtliche Liebhaber von Katharina Blum in Industriellen-Villa gestellt". Der Artikel beschuldigteKatharina, ihrer Mutter den Schock über ihre Aktivitäten nicht überlebt zu haben. Es wurden viele Fragen aufgeworfen, darunter, ob sie an den Unterschlagungen von Dr. Fehnern beteiligt war und ob sie in die Flucht von Götten verwickelt war. Es wurde angedeutet, dass sie die Karriere eines angesehenen Wissenschaftlers und Industriellen aufs Spiel gesetzt hatte. Die ZEITUNG stellte Katharina in einem sehr negativen Licht dar und forderte, ob die Vernehmungsmethoden zu milde seien.

Kapitel 48

Beizmenne wurde später kritisiert, weil er Götten unbehelligt gelassen

hatte, obwohl er von dessen Aufenthalt in der Villa wusste. Beizmenne verteidigte seine Entscheidung und erklärte, dass umfangreiche Maßnahmen ergriffen wurden, um Götten zu stellen. Fünf Kontakte von Götten wurden überwacht und festgenommen, bevor Götten selbst gefasst wurde. Er lobte auch die Zusammenarbeit mit der ZEITUNG, die wichtige Informationen geliefert hatte.

Kapitel 49

Die SONNTAGSZEITUNG beschuldigte Katharina, den Tod ihrer Mutter verursacht und sie des Diebstahls von Sträubleders Schlüssel bezichtigt zu haben. Die Artikel hatten verschiedene Auswirkungen auf die Menschen, selbst auf rationale. Blorna war empört über die Artikel und erwog sogar, Molotow-Cocktails zu basteln. Seine Frau rief Lüding an und beschimpfte ihn am Telefon. Katharina verließ das Journalistenlokal und wartete zu Hause auf Tötges, der später eintraf. Das "Interview" wurde nicht weiter erörtert.

Kapitel 50

Blorna reist in das Dorf Gemmelsbroich, um die überraschende Aussage des Pfarrers über Katharinas Vater als Kommunist zu überprüfen. Der Pfarrer bekräftigt seine Behauptung, ohne Beweise vorzulegen, und sagt, er könne Kommunisten riechen. Er wird unhöflich, als Blorna nach dem Geruch eines Kommunisten fragt.

Kapitel 51

Blorna übernimmt die Verteidigung von Katharina und versucht, ihre Verlobung mit Götten zu bestätigen. Die Zeitung berichtet negativ über Blorna und seine Familie. Es gibt Gerüchte über seine finanzielle Situation. Die "Haftex" erwägt eine Schadensersatzklage gegen Katharina.

Kapitel 52

Blornas Beziehung zur "Lüstra" verschlechtert sich. Er wird auf

regionale Projekte beschränkt. Sein Verhalten ändert sich, er vernachlässigt sein Aussehen und Körperpflege. Seine Freunde sind besorgt und vermuten, er könne Waffen oder Sprengstoff basteln.

Kapitel 53

Blorna versucht, Katharina davon zu überzeugen, vor Gericht auszusagen, dass sie nicht geplant hat, Tötges zu töten. Katharina hat Zukunftspläne nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis.

Kapitel 54

Die Mordanklage gegen Götten wird wahrscheinlich nicht aufrechterhalten. Er wird beschuldigt, die Bundeswehr erheblich geschädigt zu haben. Else Woltersheim wird verbittert und aggressiv, ihre Aggressivität richtet sich gegen die Gäste ihrer Veranstaltungen.

Kapitel 55

Katharina sieht optimistisch in die Zukunft. Else Woltersheim entwickelt verstärkt gesellschaftsfeindliche Tendenzen, die nicht einmal von Konrad Beiter gemildert werden können.

Kapitel 56

Während der Ausstellungseröffnung des Malers Frederick Le Boche, einem Mäzen von Blorna,kam es zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung. Blorna traf auf Sträubleder, der ihm entgegenkam, doch Blorna verweigerte ihm den Handschlag. Sträubleder griff nach Blornas Hand und flüsterte ihm zu, dass sie nicht verkommen würden, aber Blorna ließ sich zu einer Handlung provozieren. In diesem Moment schlug Blorna Sträubleder ins Gesicht, Blut floss aus dessen Nase.

Kapitel 57

Es entstand Konfrontation zwischen den langjährigen Freunden Blorna

und Sträubleder. Die Situation wurde von den Medien falsch dargestellt, und es gab auch Spannungen zwischen den Frauen der beiden Männer. Trotz abgewiesenem Mitleid und Liebe zwischen den Personen war die Situation insgesamt sehr unerfreulich. Blorna vernachlässigte sich selbst, bot seine Villa zum Verkauf an und war finanziell in Schwierigkeiten. Staatsanwalt Hach erwartete, aufgrund seiner Befangenheit als Verteidiger abgelehnt zu werden. Blorna liebte Katharina, aber sie war zu "ihrem lieben Ludwig" hingezogen. Die Kunst hatte immer noch eine soziale Funktion.

Kapitel 58

Katharina erzählte Blorna den genauen Ablauf des Mordes an Tötges. Sie ging zu einer Ausstellung und traf auf Tötges, der sie in ihre Wohnung begleitete. Nachdem er sich unangemessen verhielt, erschoss sie ihn mit einer Pistole, die sie aus ihrer Wohnung holte. Sie reflektierte über ihre schwierige Lebenssituation und ihre Beziehungen zu verschiedenen Menschen, einschließlich Ludwig, ihrem Ehemann.